Der Ameisenstaat - die Ameisengemeinschaft - die Ameisenorganisation
Organisierte Arbeiterinnen

Ähnlich wie ein Bienenstaat ist ein Ameisenstaat von vorn bis hinten durchorganisiert. Welche Ameise welche Aufgaben erledigt, wird dabei nicht etwa zufällig verteilt, sondern durch ihre Geburt bestimmt. Ameisen gehören zu der Art Insekten in der Natur, die hierarchisch organisiert sind. Es gibt eine oder mehrere Ameisenköniginnen, unter ihnen stehen Arbeiterinnen, Ameisensoldaten und Aussenarbeiter. Letzte machen den ganzen Tag nichts anderes, als die Nahrungsversorgung im Ameisenstaat zu sichern. Die Arbeiterameisen gehen fleissig der Arbeit nach, die sie von Geburt an zugeteilt bekommen haben. Eine Arbeiterin macht ihr ganzes Leben nur diese eine Arbeit und nichts anderes.

So entsteht ein Ameisenstaat 

Eine Ameisenkönigin muss sich um all diese Aufgaben nicht kümmern. Nach der Nestgründung oder der Eingliederung in einen anderen Staat ist sie einzig und allein mit dem Thema Fortpflanzung beschäftigt. Ihren Nachwuchs gibt sie aber ohne zu zögern an die Arbeiterinnen ab. Die übernehmen die Brutpflege und Hausarbeit. Sie räumen den Bau auf, versorgen die Larven mit Futter und tragen sie im Ameisenstock herum, um die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperaturbedingungen zum Aufwachsen zu schaffen.

Organisation ist alles

Die Verteilung von Aufgaben unter den Ameisen klappt in der Regel recht gut. Grund dafür ist, dass in einem Ameisenstaat Tausende Tiere leben, die ohne eine geordnete Struktur nicht effizient zusammenleben könnten. Da wundert es nicht, dass die Tiere ebenso wie beim Thema Fortpflanzung auch bei der Futtersuche sehr systematisch vorgehen. Die Arbeiterinnen, die für die Futter Beschaffung zuständig sind, tragen die gefundene Beute sofort zurück zum Bau und weisen den anderen Ameisen den Weg zur Futterquelle, damit der ganze Ameisenstaat von der Entdeckung des Einzelnen profitieren kann. Zur Orientierung, je nach Art, nutzen sie das Sonnenlicht, sie merken sich, wie viele Schritte sie gegangen sind, oder sie lassen eine Duftspur zurück, damit sich Artgenossen und sie selbst sich daran orientieren können, damit sie den Weg zurück zum Nest, zur Ameisenkönigin und Brut, sicher wieder finden.

Eine einzelne Ameise ist nicht clever

Ameisenkolonien schon, denn die Insekten haben es in Jahrmillionen geschafft, eine Schwarmintelligenz zu bilden. Diese kollektive Intelligenz ist nicht nur in der Welt der Insekten zu finden. Überall dort, wo Tiere in Kolonien leben, gibt es eine klare Sozialstruktur, die jedem Tier eine bestimmte Aufgabe zuweist. Schwarmintelligenz bedeutet, die Tiere Erfahrungen aus ihren Arbeitsfeldern kombinieren, um einen Prozess zu optimieren. So sind bei der Nahrungssuche die Aufgaben unter anderem klar verteilt: Vom Nest schwärmen Kundschafter aus, um in der unmittelbaren Umgebung nach Futter zu suchen – dabei hinterlassen die Ameisen Pheromone, um den Weg zu markieren. Findet ein Insekt eine Nahrungsquelle, kehrt es auf demselben Duftpfad zurück und markiert die Strecke ein weiteres Mal. Die Ameise mit dem kürzesten Weg ist zuerst wieder im Nest und die übrigen Mitglieder des Volkes können der doppelten Spur folgen.